Kopfläuse haben entfernte Verwandte, die in Deutschland nur relativ selten auftreten: Die Filzlaus und die Kleiderlaus. Im Unterschied zu Kopfläusen spielt bei diesen Lausarten mangelnde Hygiene eine Rolle. Filzläuse halten sich unmittelbar in der Nähe von Schamhaaren, aber auch Brust- und Achselhaaren, sogar in den Haaren der Augenbrauen und Wimpern auf. Sie bohren sich, wie oben bereits erwähnt, in die entsprechenden Hautstellen. Es kommt zu Hautjucken, ekzemartigen Schwellungen und Hautflecken im Bereich der Einstichstellen. Juckreiz tritt dabei nicht notwendigerweise auf. Auch Filzläuse ernähren sich von Blut. Sie leben bis zu drei Wochen, ohne Körperwärme sterben sie bereits nach etwa einem Tag ab. Die Fortpflanzung erfolgt wie bei den Kopfläusen über Eiablage, ebenfalls Nissen genannt, auf den Körperhaaren. Die Übertragung von Filzläusen findet vor allem durch intensiven Körperkontakt, wie beim Geschlechtsverkehr, statt. Ganzkörperrasierte Menschen bleiben meist von einem Befall verschont. Die Übertragung erfolgt nur von Mensch zu Mensch. Befallene Personen stellen meist rostbraune Flecken in der Wäsche fest. Dabei handelt es sich um den Kot der Tiere. Bei Filzlausbefall sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Gelegentlich werden Kleiderläuse mit Filzläusen verwechselt, weil sie sich ebenfalls in der Schamgegend aufhalten können.
Beide Lausarten sind wesentlich widerstands- und überlebensfähiger als Kopfläuse und machen daher auch aufwändigere Maßnahmen zur Bekämpfung und Vorbeugung gegen Neuansteckung und Verbreitung erforderlich. Die Behandlung durch den Arzt erfolgt meist mittels der Wirkstoffe Lindan oder Permethrin. Sie werden auf die betroffenen Stellen aufgebracht und etwa zehn Tage nach der ersten Behandlung erfolgt eine zweite Anwendung, um auch frisch geschlüpfte Läuse abzutöten. Da die Übertragung durch engen Körperkontakt erfolgt, sollte sich auch der Sexualpartner behandeln lassen. Die gesamte Kleidung und auch die Bettwäsche sollten heiß durchgewaschen werden.